top of page

Taoismus, aha!

Taoismus für Minimalisten. Alles, was Sie mindestens über Taoismus wissen sollten. Leseprobe zum gleichnamigen Mitmachbuch, E-Book und Taschenbuch von Tanja Alexa Holzer, Wortfeger.


Leseprobe: Einführung

Als «taoistisch» wurde fälschlicherweise über Jahrhunderte alles bezeichnet, was weder in die Schublade der Philosophie noch in jene des Konfuzianismus passte. Der Taoismus, auch Daoismus oder «Lehre des Weges» genannt, ist der lebendige Ausdruck einer urtümlichen Lebensweise, die heute fast aus unserer Welt verschwunden ist. Er ist mit dem chinesischen Denken und der Lebensart über Jahrhunderte dicht verwoben, beeinflusste Kalligraphie, Dichtung und Malerei. Was alles genau dem Einfluss dieser chinesischen Philosophie zuzuschreiben ist, kann heute kaum noch definiert werden. Seine Anfänge werden je nach Quelle dem gelben Kaiser zugeschrieben, der 2696 bis 2598 v. Chr. regierte, oder den später lebenden Lao Tzu sowie Chuang Tzu. Die Taoisten nennen ihre Glaubenslehre oft Huang lao.

Der Taoismus setzt sich aus unzähligen Facetten und Strömungen zusammen. Nicht alle seine Aspekte sind von grossem Wert, manche sind auch geradezu bizarr. Dies ist jedoch nicht weiter verwunderlich, wenn man bedenkt, wie alt die Glaubenslehre ist. Die Qualität innerhalb des Taoismus ist also unterschiedlich. Wir können uns die ganze Philosophie wie in der mathematischen Mengenlehre als drei unterschiedlich grosse Kreise vorstellen, welche ineinander liegen. Ganz aussen ist der Stand der Bauern aus der Provinz, geprägt von Einfachheit und Naivität. Im mittleren Kreis ist der Mittelstand, welcher Wissenschaft und Künste kultiviert. Im Zentrum herrscht die Spitze der Weisheit.

Manche Methoden des Taoismus sind geheim und wurden niemals schriftlich überliefert. Dennoch kann das heute bekannte Wissen den Suchenden zu einem erweiterten Sein führen, zur Verschmelzung mit dem Universum.

Die taoistische Lehre gibt es also in banaler Form wie auch in höchster Weisheit. Es existieren auch unzählige verschiedene Richtungen, deren Verfolger sich wiederum für andere Übungen des taoistischen Trainings entschieden. Zwei Hauptrichtungen haben sich jedoch herauskristallisiert. Dies sind, wenn sie auch nicht immer unter diesem Namen geführt werden, die nördliche Schule, die Schule der Vollkommenen Erleuchtung, und die südliche Schule, welche sich mit volkstümlichem Taoismus sowie verstärkt mit Magie beschäftigt. Die nördliche Schule kennt mehr meditative Übungen.


Aus dem Inhaltsverzeichnis:

Einführung / Sein der zehntausend Dinge / Tao als Weg / Yin Yang, die Polaritäten / Lehre der fünf Elemente / Drei Schätze / Wu wei, das Nicht-Handeln / Tao der Stille / Naturverehrung & Einfachheit / Kultur / Ursprung / Tao te King / Volksreligion / Körperliche Alchemie & sexuelle Übungen / Elixiere & Medizin / Das Tao kultivieren / Ziel / Taoismus im Alltag / Essenz des Taoismus / Wichtige Begriffe



 

Mehr lesen:

 


Herzlich, der buchverrückte Wortfeger

Tanja A. Holzer


Als Mitmachbuch in meinem Shop:



Comments


bottom of page