4/24: Gustavs kerniger Ausflug
- Tanja Alexa Holzer

- 5. Feb. 2024
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 5 Tagen
Meine Reizwortstory zur Aufgabe 4-24 mit den vorgegebenen Wörtern: langsam - Tropfen - Kern - Weite - modern

In der kleinen, langsam dahintickenden Stadt Schrägheim lebte ein Mann, den jeder kannte: Gustav Kern. Sein Name war Programm. Er liebte Kerne aller Art – Apfelkerne, Kirschkerne, Sonnenblumenkerne. Ja, sogar Dinge, von denen niemand wusste, ob sie überhaupt einen Kern hatten. Gustav fand ihn. Immer.
Eines Morgens reichte es ihm jedoch. Sein Leben schien zu langsam, zu vorhersehbar. Die Welt da draußen – die große, verheißungsvolle Weite – rief nach ihm. Und Gustav wäre nicht Gustav, wenn er nicht mit einer herrlich schrägen Idee losziehen würde.
Er setzte seinen viel zu großen Hut auf, schulterte seinen leuchtend gelben Rucksack und stopfte hinein:
– einen Regenschirm
– eine Lupe
– und ein modernes GPS-Gerät, das er von einem zwielichtigen Händler am Trödelmarkt erstanden hatte.
Damit fühlte er sich wie ein kerniger Indiana Jones.
Seine Reise begann in einem Maisfeld am Stadtrand. Gustav stapfte langsam durch die hohen Pflanzen, die Augen fest auf den Boden geheftet, auf der Suche nach geheimen Maiskörnern. Da – plopp! Ein einzelner Tropfen landete genau auf seinem Hut.
Er blickte nach oben. Kein Regen. Stattdessen schwebte ein moderner Wetterballon über ihm, aus dem offenbar etwas tropfte. »Ha! Ein Zeichen!«, sagte Gustav zufrieden.
Er spannte den Regenschirm auf und folgte weiter seinem GPS, das ihn zu einer schummrigen Felsspalte führte. Mutig trat er hinein. Und blieb stehen. Vor ihm glitzerte die Höhle wie ein Schatz. Überall funkelten Edelsteine in Kernform. Die legendären Kernsteine!
Gustav lachte, stopfte seinen Rucksack voll und füllte dann auch noch seine Hosentaschen. In dieser Euphorie bemerkte er nicht, wie eng die Höhle wurde. Ehe er sich versah, steckte er fest – unbeweglich wie eine schlecht geparkte Schrankwand.
»Typisch«, murmelte er. »Glück und Unglück sind Geschwister.«
Da bebte der Boden. Ein tiefes Grollen ging durch die Erde. Die Höhle weitete sich plötzlich – und Gustav wurde mit einem Schwall glitzernder Kernsteine aus dem Fels gespült.
Er landete lachend im Maisfeld, umgeben von funkelnden Schätzen. Von diesem Tag an galt er in Schrägheim als der moderne Kernentdecker, dessen Ausflug in die Weite zur Legende wurde.
Und so endet Gustavs turbulente Geschichte: ein Ausflug voller Tropfen, Kernsteine und einer Welt, die sich für einen Moment in glitzernde Möglichkeiten verwandelte.
Diese Geschichte schrieb ich anhand der fünf vorgegebenen Wörter: langsam, Tropfen, Kern, Weite, modern. Versuchen Sie es selbst! Werden Sie kreativ und schreiben Sie Ihre Story mit diesen fünf Wörtern.
Sonnige Grüße
Tanja alias Wortfeger
Hier erzähle ich diese Geschichte auf Schweizerdeutsch. Hören Sie sie auf YouTube an:
Hinweis: Das Video zeigt meine ursprüngliche Reizwortstory auf Schweizerdeutsch. Den Blogtext habe ich später überarbeitet und erweitert. Beide Versionen erzählen dieselbe Grundidee, einfach in etwas anderer Form.
Stellen Sie sich selbst der kreativen Herausforderung, Reizwortstorys zu schreiben. Die Aufgaben sind ein wertvolles Aufsatztraining oder eine spaßige Methode des kreativen Schreibens. In meinen interaktiven Büchern »Zaubermaus« oder »Lanzarote – Schreib mich!« finden Sie inspirierend illustriert je 30 Reizwortaufgaben, alles in Deutsch (nicht Schweizer Mundart).
Hier erzähle ich die Geschichte in Schweizer Mundart:







