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Wetter und Klima auf Lanzarote

Die Frage ist immer da: Wie warm und sonnig ist es gerade auf der Vulkaninsel?




Mir wird die Frage nach dem Wetter beinahe immer gestellt, wenn ich mit Schweizerbewohnern spreche. Aber auch auf Social Media interessiert die Frage brennend: «Wie ist das Wetter auf Lanzarote?»


Auf Wikipedia ist folgendes nachzulesen:

  • Jahresdurchschnitt Lufttemperatur: 20,5 Grad

  • Kältester Monat: Januar mit durchschnittlich 16,9 Grad

  • Heissester Monat: August mit durchschnittlich 24,7 Grad

Die Nächte sind einberechnet!


Diese Durchschnittswerte bestätigen den «ewigen Frühling» auf der Insel. Darf man sich darauf verlassen? Raten Sie mal.


Calima - Gruss aus der Sahara

Auf Lanzarote ist eine Wettervoraussage meistens sehr ungenau. Eine längerfristige für beispielsweise 10 Tage funktioniert überhaupt nicht. Scheinbar liegt es an dem zu wenig dichten Netz an Messstationen. Zusätzlich erschwert Calima die Zuverlässigkeit, vergleichbar mit dem Schweizer Südwind Föhn. Calima ist ein Wüstenwind aus der Sahara, der sich genauso anfühlt. Er trägt sehr viel Sand mit und hebt die Temperaturen an. Die Luft ist dann trocken, sehr staubig, und die Wetter-Apps warnen vor schlechter Luftqualität. Atemschwierigkeiten und Niesanfälle sind bei empfindlichen Personen keine Seltenheit. Manche reagieren mit Kopf- oder Halsschmerzen auf Calima, die (jajaaaa, DIE Calima) durchaus alles derart einsanden kann, dass das Meer hinter einem gelben Vorhang verschwindet. «Nebel» aus Sand, der die eh schon unwirkliche Vulkanlandschaft in ein noch seltsameres rotbraunes Licht taucht - zur Freude der Fotografen! Die Calima ist schlecht voraussehbar. Oft erst direkt vor seinem Auftritt wird vor dem Saharawind gewarnt. (Wikipedia-Link zu Calima)


Der liebe Wind

Wind macht uns Lanzarotebewohnern nichts aus. Die Frisur hält nie. Wir kennen die lebhaften Windzüge und leben mit ihnen. Passatwinde wehen das ganze Jahr über die Insel, mal sanfter, mal heftiger. So ist es im Sommer selten unerträglich heiss, denn ein Lüftchen oder zwei erleichtern die heftige Sonneneinstrahlung. Willkommener Nebeneffekt: Katzen- und Hundekot trocknet so schnell, dass er nach kurzer Zeit kaum stinkt und auch nicht an Flipflops klebt. Wäsche trocknet draussen übrigens Sommer wie Winter meistens innerhalb einer Stunde.


Regen?

Statt Gebirge ragen auf Lanzarote über 100 Vulkane mit etwa 300 Kratern empor. Die sind jedoch zu niedrig, als dass der Passat hier abregnen könnte. Laut Wikipedia ist von den Kanaren unsere Insel die mit der geringsten Niederschlagsmenge, gerade mal 112 Millimeter pro Jahr. 85 Prozent aller Tropfen fallen in den Monaten Januar und Februar.


So weit die Theorie und der offizielle Durchschnitt.

Ja, Sie ahnen es. Das war’s noch nicht.


Wann ist Badewetter?

Im August 2022 streifte ein Hurrikan die Kanaren und brachte uns so viel Regen, dass alles überlief (siehe Blogbild). Lanzarote ist sich Regenmassen nicht gewohnt! In einem September erlebte ich Januartemperaturen und ungewohnt verhangene Vulkane. Klar, dass da ausgerechnet mein Bruder und seine Familie aus den USA für eine Woche hier waren. Sie hatten sich auf Badewetter gefreut und erlebten eine der seltenen wirklich ungemütlichen Wetterlagen. Volltreffer. Dafür schwamm ich an Silvester 2021 unter freiem Himmel, weil es so unglaublich mild und sonnig war. Ein einziges Mal erlebte ich Hagel. Diese weissen Körner auf schwarzem Lava waren ein optisches Highlight! Jetzt, am 25. Januar 2024, ist es bewölkt und windig. Der bisherige Januar war mild und herrlich, teils mit über 26 Grad Sonnenschein. Einige Hotels heizen ihre Pools. Wer nicht so zugempfindlich ist, kann also durchaus auch in den kältesten Wochen auf Lanzarote baden. «Gfrörlis» wie ich warten eher bis Mai ...


Norden oder Süden?

Unsere kleine Insel ist klimatisch tatsächlich sehr unterschiedlich. Wer es eher grün mag, liebt den Norden mit Haria und dem Tal der 1000 Palmen. In Orzola ist das Wetter in den Wintermonaten rau, dafür spriesst auf dem Vulkanstein herrliches Moos und plötzlich taucht während einer Überlandfahrt auf irgendeiner Anhöhe wie aus dem Nichts ein Blumenmeer auf (siehe Blogbild). Der Süden ist milder, dafür natürlich karger, mit traumhaften Felsküsten und Blick auf Fuerteventura. Ich lebe in der Mitte der Insel an der Ostküste, in Costa Teguise, und liebe die zentrale Lage. Nahe an der Hauptstadt Arrecife ist alles flugs erreichbar und das Wetter ist meistens sonnig. (Meinen Blogpost über Arrecife hier lesen.) Die Temperaturunterschiede zwischen Costa Teguise zu Guatiza, einem Dorf etwa 15 Fahrminuten nördlich, sind gerade im Winter gut spürbar. Auch zwischen der Ost- und Westküste sind deutliche Unterschiede zu spüren. Der Wellengang im Westen ist meistens spektakulärer. Das sandverwehte Surf-Dörfchen Famara ist ein Pilgerort für Wassersportler aus der ganzen Welt.


Flexibilität ist gefragt

Mittlerweile weiss ich: Auf Lanzarote dürfen wir auf fast alles gefasst sein. Manchmal ziehe ich mich tagsüber dreimal um, weil sich die Fühltemperaturen derart verändern. Zwiebelschichtprinzip und Flexibilität sind gefragt. Wer das Falsche im Reisegepäck mitbrachte, geht eben shoppen. Hier gibt es (fast) alles. Ausser Schnee. Und Eis nur für Getränke und Schleckerei. Klar ist, dass wir deutlich weniger Niederschläge erleben, als ich es aus der Schweiz gewohnt bin. Wie schnell ich mich an das Inselklima gewöhnt habe, finde ich ziemlich krass. Ich bin komplett akklimatisiert und friere erbärmlich bei 19 Grad. Und ich liebe es, ab und zu auf diesem hohen Temperaturniveau zu klönen ;-)


Sonnige Grüsse

Tanja alias Wortfeger


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